Kurzfassung Konzeption
Konzeption
Kurzfassung
05.06.2020
Überarbeitet am: 10.07.2024
Träger der Einrichtung
Markt Mähring
Großkonreuth Nr. 24
95695 Mähring
Tel: 09639/914017
Bgm. Franz Schöner
Einrichtung
Kinderhaus Dorfpiraten
Großkonreuth Nr. 16
95695 Mähring
Tel: 09639/627
Email:
Homepage: www.kinderhaus-dorfpiraten-maehring.de
Anzahl der Gruppen:
2 Krippengruppe und 2 Kindergartengruppen
20 Krippenplätze und 50 Kindergartenplätze
Insgesamt können 70 Kinder betreut werden im Alter von 1 bis 6 Jahren und Schulkinder von der 1. bis zur 4. Klasse nach der Schule.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Ansprechpartner:
Ilona Kilian (Leitung)
Christina Lippert-Kirschbaum (stellv. Leitung)
Teilhaben von Anfang an
VERTRAUEN
SPIELEN
WACHSEN
In der Gemeinschaft mutig und stark die Welt entdecken!
Jeder Mensch ist einzigartig und hat eine eigene, individuelle Persönlichkeit von Anfang an. Das Kind erfährt seine Umwelt neugierig, wissbegierig und interessiert mit allen Sinnen. Im Spiel entdeckt und erobert das Kind unvoreingenommen seine Welt. In seinem eigenen Lerntempo möchte es aktiver Mitgestalter seiner Lernprozesse sein. Als Teil der Gemeinschaft möchte jeder als Individuum mit seinen Stärken wahrgenommen und akzeptiert werden. Die Familien sehen wir als die wichtigsten Bezugspersonen und Experten für ihr Kind. Jede Familie ist einzigartig und besonders. Eine positive Beziehung zum Kind und eine wertschätzende Haltung den Familien gegenüber ist die Grundlage unseres pädagogischen Handelns.
Damit Kinder von- und miteinander lernen können, legen wir großen Wert auf ein Wohlfühlklima. Mitsprache und Wahlmöglichkeiten sind der Grundstein, um für sich und andere Verantwortung übernehmen zu können. Deshalb hat Partizipation in unserer Einrichtung einen hohen Stellenwert. Durch eine anregende Lernumgebung und im ständigen Dialog miteinander, können sich die Kinder in Bezug auf ihre Basiskompetenzen positiv entwickeln. Dadurch lernen sie den Umgang mit Veränderungen und Belastungen. Unsere pädagogische Haltung zeichnet sich durch Wertschätzung, Akzeptanz, Toleranz, Respekt, Empathie, Achtsamkeit und Hilfsbereitschaft aus. Dabei stehen die Bedürfnisse und Interessen der Kind und deren Familien im Mittelpunkt unserer Arbeit, die sich durch eine offene Haltung auszeichnet. Vielfalt sehen wir als Chance zur Teilhabe aller Kinder am sozialen Bildungsprozess. Jeder ist uns willkommen.
Der Innenhof
Damit die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben können, nutzen wir den Innenhof während der Freispielzeit am Vormittag. Im Innenhof haben die Kinder die Möglichkeit viele Materialerfahrungen zu sammeln. In Form von verschiedenen Holzbausteinen, Reifen und Bretter können die Kinder frei nach ihren Ideen bauen. Verschiedene Naturmaterialien, wie z. B. Tannenzapfen, Holzscheiben und Holzriegel fördern die Kreativität des Kindes. Nach dem Morgenkreis haben die Kinder die Wahl zwischen Freispiel im Gruppenraum oder im Innenhof. Die Zeit ist begrenzt von ca. 9:30 Uhr bis 10:30 Uhr bzw. 11:00 Uhr je nach Witterung. Dieses Angebot gilt gruppenübergreifend für beide Kindergartengruppen. Gerade weil sich unsere Einrichtung im ländlichen Bereich befindet, sind es die Kinder gewohnt, täglich draußen zu sein. Die Öffnung des Innenhofes während der Freispielzeit haben wir gemeinsam im Team erarbeitet und als Qualitätsstandard festgeschrieben. Grundlage dafür ist die Arbeit mit dem NKK (Nationaler Kriterienkatalog), als Instrument der Qualitätsüberprüfung der Einrichtung.
Zusätzlich nutzen wir nach dem Abschlusskreis zur Mittageszeit den großen Garten. Auch hier treffen sich beide Kindergartengruppen. Im Krippenbereich hat jede Krippengruppe ihren eigenen Garten. Wenn es sich anbietet, treffen sich beide Gruppen zum Spielen und Kennenlernen bei den Schiffsmäusen. Dieser Garten ist etwas größer und deshalb besser geeignet.
Prinzip der Lebenspraxis
Uns ist wichtig, dass wir die Kinder in alltägliche Vorgänge mit einbeziehen. Hierbei wird der Grundstein zur Alltagsbewältigung gelegt. Wir trauen den Kindern Aufgaben zu, bestärken sie und geben Hilfestellung, wenn nötig. Ganz nach dem Prinzip „So viel wie nötig und so wenig wie möglich“. Die Lebenspraxis beinhaltet alle Bildungsbereiche. Dabei eignen sich die Kinder wichtige Kompetenzen an, für sich selbst, für das soziale Miteinander und für das weitere Leben. Desweitern nutzen wir alle Situationen, die sich uns im Alltag bieten und auch Gelegenheiten die sich spontan ergeben, z. B. Botengänge in die andere Gruppe, ältere Kinder unterstützen die Jüngeren. Dafür nehmen wir uns genügend Zeit. Wir unterstützen z. B. das Kind beim An- und Ausziehen und vermitteln die richtige Reihenfolge. Wie in allen anderen Bereichen, ist uns auch hier die Teilhabe aller Kinder wichtig. Wir sind uns hierbei unserer Vorbildhaltung bewusst und begleiten alles was wir tun sprachlich. Das Streben nach Autonomie jeden Kindes nehmen wir ernst, berücksichtigen es in unserer pädagogischen Arbeit und begleiten es zielführend. Zum Beispiel werden die Kinder beim gemeinsamen Essen in der Gruppe beim Decken und Abräumen des Tisches beteiligt. Hierbei fließt der mathematische Bereich (Besteck zählen), der sprachliche Bereich (Dialog), die Wahrnehmung (Materialerfahrungen, Raum-Lageerfahrung), der motorische Bereich (Feinmotorik), der Bereich der Gesundheit (Umgang mit Lebensmittel, Hygiene), der soziale Bereich (Teamarbeit, etwas für die Gruppe tun) mit ein.
Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit
Durch die Teilnahme am Bundesprogramm „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ liegen unsere Schwerpunkte im Bereich der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung. Dazu nutzen wir jede Gelegenheit im Alltag, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, bieten eine Vielfalt an Materialien an, die die Kinder zum Sprechen anregen und geben den Kindern viele Möglichkeiten sich mitzuteilen z. B. dürfen die Kinder im Morgenkreis von besonderen Erlebnissen, wochenende erzählen und ihr Wissen und Erfahrungen bei allen Themen einbringen. Den Kindern steht eine eigene Bücherei zur Verfügung, in der sie sich mit den Familien Bilderbücher etc. ausleihen können. Das Vorlesen in den Gruppen, aber auch in anderen Räumen hat bei uns einen hohen Stellenwert. Dazu laden wir auch die Familien gerne ein. Neben der sprechanregenden Lernumgebung, achten wir im Team auf die gemeinsam erarbeitete Dialogqualität. Das bedeutet, dass wir dem Kind auf Augenhöhe zuhören, ihm Zeit geben, anregende Fragen (W - Fragen) stellen, Gehörtes wiederholen und mit neuen Begriffen den Wortschatz des Kindes erweitern. Unsere Sprache ist motivierend, neutral und nicht wertend.
Da unsere Einrichtung inmitten einer wunderschönen Natur bestehend aus Wiesen, Kuhweide und Felder liegt, sehen wir einen weiteren Schwerpunkt im Bereich der Umweltpädagogik. Der positive Kontakt zum benachbarten Landwirt ermöglicht uns, spezifische Einblicke in die Landwirtschaft und die Haltung von verschiedenen Eulenvögeln zu erhalten. Viele Kinder, besonders in den Städten, haben oft nur sehr eingeschränkten Kontakt zu Natur. Das Leben wird in der heutigen Zeit überwiegend über die digitalen Medien dominiert. Das führt dazu, dass Kinder immer weniger über ihre Umwelt wissen. Deshalb ist es uns sehr wichtig, den Kindern sowohl Wissen über Natur und Umwelt zu vermitteln als auch die Liebe zur Natur zu wecken. Die Entwicklung einer positiven Haltung der Kinder zur Natur und Umwelt hängt ganz entscheidend davon ab, inwieweit Kinder Möglichkeiten zur Naturbegegnung haben. Deshalb möchten wir die vorhandenen Ressourcen nutzen, um den Kindern den Kontakt zur natürlichen Umgebung zu ermöglichen. Die Natur bietet unseren Kindern ein endloses Angebot an Anregungen, Spielmöglichkeiten und Entdeckungen z.B. Käfer und Schnecken beobachten, in Pfützen springen, auf Baumstämmen balancieren, Blumen pflanzen und bewässern usw. Aufgrund eigener Erfahrungen und Begegnungen mit Tieren und Pflanzen können Kinder unsere heimische Natur als etwas sehr Wertvolles und damit auch als etwas Schützenswertes erfahren und kennenlernen. Ebenso ist es uns wichtig, dass die Kinder bei uns einen sorgsamen Umgang mit Verbrauchsmaterialien wie z.B. Papier oder Wasser erlernen. Dabei übernehmen wir die Vorbildfunktion.
Neben den beiden Schwerpunkten unserer pädagogischen Arbeit, pflegen wir seit vielen Jahren eine Kooperation mit einem Partnerkindergarten aus Marienbad. Im Mittelpunkt unserer Partnerschaft mit der „Materska Skola“ in Marienbad stehen Vorurteile und sprachliche Barrieren abzubauen und gemeinsam die Grenzländer zu erkunden. Um den Kindern den Zugang zu einer fremden Sprache zu ermöglichen, bieten wir am Bedarf orientiert, einen Tschechisch-Kurs an.
Rechtliche Grundlage
Unsere rechtlichen Aufträge sind die Bildung, Erziehung, Betreuung und der Kinderschutz. Als verbindliche Grundlage sehen wir die Arbeit mit dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan, das soziale Gesetzbuch und die UN-Kinderrechtskonventionen.
Stärken des Teams
Zu unseren Stärken im Team gehören Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, Transparenz der pädagogischen Arbeit, regelmäßiger Austausch und eine Reflexion der pädagogischen Arbeit und der Arbeit im Team. Somit ist es uns möglich, auf Herausforderungen flexibel und kompetent den Alltag anzupassen.
Dazu haben wir auch eine Vereinbarung im Team getroffen, wie wir zusammenarbeiten!
Die Basis unserer Zusammenarbeit ist gegenseitiger Respekt, Ehrlichkeit, Wertschätzung und Vertrauen. Jede Mitarbeiterin erklärt sich bereit, motiviert und engagiert an der Weiterentwicklung der Einrichtung und der Konzeption mitzuwirken und Ideen, Wünsche und Bedenken offen anzusprechen. Gleichzeitig wird eine andere Meinung akzeptiert und Kompromisse eingegangen, wenn damit die Qualität der pädagogischen Arbeit verbessert werden kann. Wir diskutieren sachlich, achten auf eine harmonisches Miteinander und unterstützen uns gegenseitig mit den eigenen Stärken. Wir halten uns an Vereinbarungen, Termine und führen Arbeitsaufträge aus.
Raumgestaltung
Neben dem strukturierten und geregelten Tagesablauf bieten wir den Kindern in der Freispielzeit vielfältige Möglichkeiten nach den Interessen und Bedürfnissen selbstbestimmend zu wählen. In der Raumgestaltung spiegeln sich die einzelnen Bildungsbereiche, mathematischer Bereich (Bauen- und Konstruieren), Krativität (Mal- und Basteltisch), Literacy (bilderbuchecke), Gesundheit (Brotzeit), Bewegung (Turnraum, Innenhof und Garten) wieder. Jeder Gruppenraum ist ein Multifunktionsraum, der in kleine Themenbereiche aufgeteilt werden kann und den Bedürfnissen und Interessen der Kinder angepasst wird, z. B. Frisierecke. Im Rahmen unserer räumlichen Möglichkeiten passen wir das Konzept der jeweiligen Kindergruppe an. Die Gruppenräume bieten den Kindern ausreichend Platz sich spielerisch zu entfalten und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Der Raum eröffnet den Kindern die Möglichkeit, auch selbstbestimmt über einen längeren Zeitraum ihren Interessen und Neigungen nachzugehen. Das Zimmer bietet auch Rückzugsmöglichkeiten, Bereiche zum Forschen und Ausprobieren, sich künstlerisch zu betätigen, Rollenspielmöglichkeiten und um soziale Kontakte zu pflegen. In der Kinderkrippe ist der Raum offener gestaltet, um den Kindern genügend Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen und auch der Blickkontakt zur Bezugsperson ermöglicht wird. Darüber hinaus finden gemeinsame Lernaktivitäten in Kleingruppen statt. Somit können wir noch gezielter auf die Interessen und Stärken der Kinder eingehen. Die Kindergruppe wird so gewählt, dass die Kinder voneinander lernen und davon profitieren können. Dadurch minimieren wir die Gruppenstärke in den Stammgruppen. Für die Kinder ergibt sich eine entspannte Lernumgebung, in der sie sich konzentriert und in Ruhe ihrem Spiel und Tun widmen können. Das gruppenübergreifende Arbeiten bietet den Kindern die Möglichkeit, Kontakt und Freundschaften auch außerhalb der Stammgruppe zu knüpfen und zu pflegen. Auch die Stärken der Familien sehen wir als Chance, dies in unseren päd. Alltag mit einfließen zu lassen, z. B. können sich die Familien beim Besorgen der Lebensmittel und der Zubereitung des gesunden Frühstücks für die Kinder beteiligen (Erklärung siehe Piraten ABC). Außerdem können uns die Familien bei der Beschaffung von verschiedenen Materialien zum Kreativ werden und Konstruieren unterstützen. Eine lebendige Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig.
Materialauswahl
Die Auswahl der Materialien richtet sich nach den Bildungsbereichen. Dabei ist es uns wichtig, ein vielfältiges Angebot zu bieten, welche die Kinder einladen, eigenständig auszuprobieren, zu entdecken und zu lernen. Das Angebot orientiert sich am Alter, der Interessen und Bedürfnisse der Kinder. Die Materialauswahl setzt sich zusammen aus vorgefertigtem Spielmaterial (Genderneutral), Alltagsgegenständen und Materialien aus der Natur. Das Material ist auf Augenhöhe präsentiert und für jedes Kind zugänglich. Einzelne Wanddokumentationen in den Räumen bieten den Kindern Orientierung und Anregung zum selber tun. „Sprechende-Wände“ laden zum Dialog ein und schaffen Gesprächsanregungen.
Tagesablauf
Unser Tagesablauf richtet sich nach einer festen Struktur, die das Grundgerüst unseres pädagogischen Alltags darstellt. Diese feste Tagesstruktur gibt dem Kind Sicherheit und Orientierung im Tagesablauf. Die feste Struktur besteht aus Ankommen, Morgenritual, Freispielzeit und Abholzeit.
Am Morgen ist es uns wichtig, dass die Kinder Zeit zum Ankommen haben, persönlich begrüßt werden und auch der tägliche Austausch mit den Familien stattfindet. Ankommen bedeutet, sich orientieren, Wertschätzung zu erfahren und Kontakt aufzunehmen.
Begrüßung
Jedes Kind wird persönlich begrüßt, indem wir in Augenhöhe des Kindes Blickkontakt aufnehmen und es beim Namen nennen. Dabei geben wir dem Kind genügend Zeit, um sich von der Bezugsperson (Eltern) zu verabschieden und begleiten es hierbei. Je nach Situation bieten wir dem Kind Möglichkeiten an, um die Verabschiedung und das Loslösen zu erleichtern. Wir gehen auf das Kind zu und vermitteln ihm: „Schön dass du da bist!“ Weinende Kinder erfahren Trost und Sicherheit durch unsere Nähe und Aufmerksamkeit. Allerdings respektieren wir auch den Wunsch des Kindes, wenn es keine Unterstützung möchte. Dabei achten wir auf die Körpersignale des Kindes. Es ist uns auch ein Anliegen, die Persönlichkeitsrechte des Kindes zu wahren. Ein Gruß wird nicht erzwungen. Aber wir vermitteln dem Kind, dass uns eine Begrüßung wichtig ist, indem wir zum Kind als erstes „Guten Morgen“ sagen. Dies ist eine Selbstverständlichkeit für uns. Auch den Familien gegenüber. Anschließend begleiten wir das Kind, Anschluss beim Spielen zu finden. Wir unterstützen es, wenn nötig, den Kontakt zu anderen Kindern zu finden oder bieten uns selbst als Spielpartner an, wenn es gewünscht wird. Die Begrüßung ist auch eine wichtige Zeit für kurze Gespräche mit den Familien über die Befindlichkeit des Kindes und Informationsaustausch. Auch hier wenden wir uns den Familien zu, sind präsent und freundlich. Wir begrüßen die Familien und haben ein offenes Ohr für ihre Anliegen und Wünsche.
Morgenkreis
Den Tag beginnen wir gemeinsam im Morgenkreis. Zum festen Ritual gehört: Begrüßung, Gebet, Anwesenheit, Kalender, individuelles Angebot und besprechen des Tages. Beim individuellen Angebot werden die Wünsche der Kinder respektiert. Morgenritual bedeutet: die eigene Meinung vertreten, Ideen einzubringen, Raum zum Erzählen, Wir-Gefühl und Gemeinschaft erleben, Lernangebote frei zu wählen. Wir legen Wert darauf, dass alle Kinder anwesend sind.
Nach dem Morgenkreis bzw. der gemeinsamen Brotzeit (Krippengruppe) beginnt die Freispielzeit, in der verschiedene Akzente gesetzt werden. Die Kinder dürfen selbst entscheiden, was sie spielen, mit wem sie spielen und wo sie spielen. Wir bieten den Kindern vielfältige und abwechslungsreiche Anreize durch Spielmöglichkeiten, Materialien, Funktionsecken und wecken dadurch Interessen und Fähigkeiten. Das Spiel ist grundlegende Lebens- und Lernform des Kindes. Kinder lernen von- und miteinander. Grundsätzlich nützen wir die Freispielzeit zur Beobachtung um die Interessen, Bedürfnisse und Stärken der Kinder wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren.
Abholen bedeutet, den Tag gemeinsam zu beenden und sich gegenseitig zu verabschieden. Die Abholzeit dient auch zum persönlichen Austausch zwischen Eltern und Personal.
So wie die Begrüßung ist auch die Verabschiedung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Beim Verabschieden ist uns wichtig, dass dem Kind die Möglichkeit gegeben wird, sein aktuelles Spiel zu beenden. Das Aufräumen zum Schlusskreis in den Kindergartengruppen stellt ein klares Ende der Kinderhauszeit dar. Auch hier begleiten wir die Kinder beim Aufräumen und geben Anleitung, wenn nötig. Im Anschlusskreis wird sich Zeit genommen für kurze Gespräche über den Tag und eine Vorschau für den nächsten Tag gegeben. Wünsche, Kritik und Probleme der Kinder werden angesprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Der Abschlusskreis wird mit einem Ritual in Form eines Schlussspruches oder eines Liedes beendet. In der Krippengruppe findet kein Schlusskreis statt. Hier wird gemeinsam mit den Kindern aufgeräumt. Das Aufräumen wird mit einem Lied oder einem Glockenton signalisiert. Dann beginnt das Mittagessen oder die Schlafenszeit oder die Kinder werden abgeholt. Auch hier achten wir darauf, dass wir zu jedem Kind Blickkontakt auf Augenhöhe haben und es persönlich verabschieden. Auch hier gilt wieder, die Verabschiedung soll kein Zwang für das Kind sein. Wir verabschieden uns als erstes vom Kind und vermitteln somit, dass es uns wichtig ist. Auch im Garten ist uns das Beenden des Spiels durch aufräumen wichtig. Deshalb achten wir auch sehr darauf.
Die Verabschiedung nutzen wir auch noch für kurze Gespräche mit den Familien. Wir nehmen uns Zeit, Feedback zu geben oder um Befindlichkeiten des Kindes oder Informationen auszutauschen. Wenn die Zeit nicht ausreichend ist, gerade bei Sorgen, bieten wir Gesprächstermine an. Wir achten immer auf eine persönliche Übergabe des Kindes an einen Elternteil oder die abholberechtigte Person. Eine freundliche und wertschätzende Verabschiedung ist uns eine Selbstverständlichkeit.
Portfolio
Im Portfolio steckt die Entwicklung und der persönliche Lernweg des Kindes. Die Arbeit am Portfolio beginnt am ersten Tag des Kindes im Kinderhaus und endet mit der Einschulung. Es zeigt eine zielgerichtete Sammlung an Werken des Kindes, in dem Lernfortschritte dokumentiert und reflektiert werden. Ziel des Portfolios ist, den Alltag des Kindes darzustellen, das was es gerne macht und wie das Kind lernt. Alle Aktivitäten im Kinderhaus geschehen in einem Zusammenhang und haben großen Einfluss darauf, wie sich das Kind entwickelt, lernt und wie es wächst. Dabei bestärken und motivieren wir das Kind, dass das was das Kind tut, sinnvoll ist.
„Ich kann!“ „Ich will!“ „Das geht!“ „Das macht Spaß!“
Unsere Aufgabe konzentriert sich auf das Spielen, das Wohlfühlen und das Lernen des Kindes. Kinder machen Aktivitäten, weil sie ihre Umwelt dazu anregt und weil sie mit ihren inneren Zielen übereinstimmt. Das WIE und das WAS spiegelt sich in der Dokumentation im Portfolio. Wie lernt das Kind z. B. durch Beobachtung oder Ausprobieren und was interessiert das Kind besonders, was möchte es gerade lernen z. B. probiert sich im selbstständigen Anziehen. Es ist das Einzigartige jedes einzelnen Kindes, das interessant für uns ist. Es ist der Alltag, der wichtig ist und wo das Einzigartige geschieht. Das halten wir im Portfolio fest.
Die Arbeit mit dem Portfolio stützt sich auf ein Konzept, das wir passend zu unserer täglichen Arbeit entwickelt haben. Uns ist besonders wichtig, dass es so angelegt ist, dass es leicht verständlich für das Kind ist. Es wird vorher dem Kind erklärt, ist mit Bildern gekennzeichnet, so dass sich das Kind schnell zurechtfinden kann. Zum Inhalt gehören individuelle Informationen über das Kind z. B. wie alt bin ich, wo wohne ich, meine Familie, meine Freunde, Lerngeschichten und Geschichten über mich. Bei der Gestaltung ist das Kind mit einbezogen und entscheidet auch, was in das Portfolio soll. Darin sehen wir eine Notwendigkeit. Während der Gestaltung mit dem Kind, nutzen wir auch die Gelegenheit, den Inhalt zu reflektieren. Das Kind berichtet, was es gemacht hat, was es gelernt hat und was es noch lernen möchte. Auch die Eltern haben die Möglichkeit an der Gestaltung mitzuwirken. Wie schon erwähnt ist die Familie im Portfolio enthalten. Im Laufe der Kinderhauszeit verändert sich das soziale Umfeld des Kindes z. B. Familienzuwachs, evtl. ein Haustier oder Oma und Opa usw. Welche zusätzlichen Kontakte werden gepflegt, ist das Kind im Turnverein, Ballett oder Fußball usw. Das ist von großer Bedeutung für das Kind und gehört zum Portfolio dazu.
Das Portfolio hilft nicht nur uns Fachkräften die Lernentwicklung mit dem Kind zu reflektieren und Anregungen zu schaffen, es fördert auch die Zusammenarbeit und Kooperation mit den Eltern auf einer partnerschaftlichen Beteiligung an der Bildung des Kindes. Als Gesprächsgrundlage für die Entwicklungsgespräche ist das Portfolio besonders anschaulich und verständlich für die Eltern, da es den momentanen Stand des Kindes in der Entwicklung wieder spiegelt. Zusätzlich erhalten die Eltern einen Einblick in den Alltag des Kindes, die Vorlieben und das Wohlbefinden.
Am Ende der Kindergartenzeit bekommt das Kind das Portfolio als Sammlung von Erlebnissen und besonderen Entwicklungsschritten als Erinnerungsschatz mit nach Hause.
Bildungs-und Erziehungspartnerschaft mit den Familien
Mit dem Eintritt in das Kinderhaus beginnt eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen den Familien und pädagogischen Personal. Die gegenseitige Akzeptanz und Vertrauen sind Grundlage für eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Im Alltag ist uns der Austausch in Form von Tür- und Angelgesprächen sehr wichtig. Durch kurze Gespräche über Besonderheiten oder Erlebnisse des Kindes werden Familien aktiv mit einbezogen. Diese Zusammenarbeit gibt dem Kind Sicherheit, dass es sich im Kinderhaus wohlfühlen und entwickeln kann.
Jährlich finden um den Zeitpunkt des Geburtstages des Kindes Entwicklungsgespräche statt. Auf Wunsch oder bei Bedarf ist es jederzeit möglich, einen weiteren Gesprächstermin zu vereinbaren.
Die Familien werden mit Aushängen, den digitalen Bilderrahmen und Wochenrückblicke über das aktuelle Geschehen im Kinderhaus informiert.
Die jährliche Wahl des Elternbeirates gibt den Familien die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Der Elternbeirat beteiligt sich bei der Organisation von Festen und Feiern und wird bei einigen Entscheidungen mit einbezogen. Zudem besteht die Möglichkeit bei auftretenden Problemen zwischen Fachkräften und Familien zu vermitteln.
So informiern wir:
Kita-Info-App
Das wichtigste Medium wie wir mit den Familien kommunizieren ist die Kita-Info-App. Hier findet man stets die aktuellen Informationen sowohl für die Gruppe, die das Kind besucht, als auch über unsere gesamte Einrichtung. Weiter bieten wir gruppeninterne Nachrichten, Einsicht in den päd. Alltag (Wochenrückblick) oder welche Projekte gerade interessant sind. Zugangsdaten, Datenschutzerklärung und ein Erklärvideo zur richtigen Installation sind in der Informationsmappe enthalten.
Telefon und E-Mail
Natürlich kann man uns (fast) jederzeit anrufen, um aktuell auftretende Fragen zu klären, Anliegen zu besprechen, Termine zu vereinbaren usw. Das Telefon steht uns auch für Entwicklungsgespräche, wenn nötig, zur Verfügung. Um ungestört und im erforderlichen Zeitrahmen ein Entwicklungsgespräch führen zu können, bitten wir um eine vorherige Terminabsprache. Wer unsere Kita-Info-App nicht nutzen möchte, dem steht E-Mail zur Verfügung. Auch wir nutzen gerne diesen schnellen und unkomplizierten Weg persönliche Informationen auszutauschen. Jedoch müssen wir bei datenschutzrechtlichen Vorgaben auf den postalischen Weg zurückgreifen.
Homepage
Auf der Homepage stehen allen Interessierten stets die aktuellsten Informationen rund um das Kinderhaus bereit. Informationen über unser Team, Räumlichkeiten, Termine, Schließzeiten und Elternbeirat. Zusätzlich findet man auch hier die Kurzfassung unserer Konzeption und unsere Hausregeln im Piraten ABC. In einem passwortgeschützten Bereich haben die Familien die Möglichkeit, Fotos von den Aktivitäten und Feiern, an dem ihr Kind teilnahm, herunterzuladen. Die Zugangsdaten werden persönlich mitgeteilt.
Familien als Mitgestalter
Durch die Sprach-Kita werden die Familien bei vielen Themen einbezogen und animiert, sich einzubringen. Gleichzeitig greifen wir die Wünsche und Ideen der Familien im Rahmen unserer Möglichkeiten auf und integrieren sie in den pädagogischen Alltag z.B. war es ein Wunsch der Familien einen Obstteller für die Kinder anzubieten. Gemeinsam wurde erfolgreich nach einer Möglichkeit zur Umsetzung gesucht. Durch regelmäßige Befragungen haben die Familien die Möglichkeit, schriftlich ihre Wünsche und Meinungen zu äußern. Dies fließt in unsere Planung und Konzeptionsentwicklung der Einrichtung mit ein. Die Familien haben das Recht Beschwerden vorzubringen. Wir nehmen die Anliegen der Familien ernst und suchen gemeinsam nach einer Lösung. Dabei legen wir auf einen persönlichen und direkten Austausch wert.
Umsetzung des Bildungs-, Erziehungs-, und Betreuungsprozesses
Der Kernprozess der Bildung, Erziehung und Betreuung wird durch den ständigen Dialog aller Beteiligten nachhaltig gefördert und gesichert. Folgende Maßnahmen dienen dazu, diesen Dialog zu strukturieren und so intensiv wie möglich zu gestalten.
Ein Erstgespräch zu Beginn der Kinderhauszeit stellt sicher, dass die Einrichtung alle notwendigen Informationen über das einzelne Kind erhält und sich so auf die pädagogische Aufgabe einstellen kann.
Die regelmäßige Beobachtung der Kinder mittels strukturierter Beobachtungsbögen (Liseb 1 - 2, Sismik, Perik, Seldak) sichert jedem Kind die Aufmerksamkeit, die es benötigt, um entwicklungs- und altersgemäß gefördert werden zu können.
Zusätzlich zu den gesetzlich vorgegebenen Beobachtungsbögen gestalten wir mit dem Kind den Potfolio - Ordner. In dem die Entwicklung des Kindes vom Eintritt in das Kinderhaus bis zum Verlassen dokumentiert ist.
Entwicklungsgespräche um den Geburtstag des Kindes, sowie Tür- und Angelgespräche zwischen den Fachkräften und den Familien stelle einen kontinuierlichen Informationsfluss zwischen Kinderhaus und Familien sicher und garantieren die optimale Gestaltung der Betreuungs-, Bildungs-, und Erziehungsaufgabe des Kinderhauses.
Bei Bedarf oder auf Wunsch der Familien empfiehlt bzw. vermittelt das Kinderhaus weitere Einzelfördermaßnahmen für das Kind. Auf diese Weise erhalten Kinder mit Unterstützungsbedarf eine adäquate Förderung.
Die Zufriedenheit der Familien erheben wir durch Befragungen im Rahmen eines Fragebogens einmal jährlich.
Wir orientieren uns an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder und dem Entwicklungsstand und leiten davon unsere pädagogischen Ziele ab
Wir nehmen an Fortbildungen teil, um stets am aktuellen Stand zu bleiben.
Wir überprüfen unser pädagogische Arbeit durch Reflexion im Team und Selbstreflexion.
Wir sind jederzeit offen für Lob, Kritik und Feedback
Personaleinteilung
Um dieses Konzept umzusetzen und eine qualitativhochwertige pädagogische Arbeit leisten zu können, sind in allen Gruppen jeweils drei Fachkräfte tätig.
Schiffsmäuse (Kinderkrippe)
1 Erzieherin, 2 Kinderpflegerinnen
Christina Lippert-Kirschbaum, Laura Schinagl und Lisa Gleißner
Seepferdchen (Kinderkrippe)
2 Erzieherinnen,
Katja König, Theresa Lienerth
Seebären (Kindergarten)
1 Erzieherinnen, 2 Kinderpflegerin
Sarah Grüner, Michaela Völkl und Nina Schinagl
Schatzinsel (Kindergarten)
1 Erzieherin, 2 Kinderpflegerinnen
Celina Schleifenheimer, Sandra Frötschl und Stefanie Weidhas
Anmeldeverfahren
Alle Familien im Gemeindebereich bekommen von uns schriftlich eine Voranmeldung zugesendet. Die endgültige Platzvergabe richtet sich nach festen Kriterien der Satzung des Trägers (z.B. Anmeldedatum, Berufstätigkeit, Alleinerziehend). Beim Anmeldegespräch wird die Anmeldung und der Betreuungsvertrag besprochen und ausgehändigt.
Damit die Familien einen Einblick in unsere Einrichtung und dem pädagogischen Alltag erhalten, laden wir sie zu einem Informationsabend ein. Die Familien haben die Möglichkeit mit einer Führung die Räume und das Personal kennenzulernen und erhalten auch einen Einblick in den Tagesablauf. Für offene Fragen stehen die Fachkräfte zur Verfügung.
Zusätzlich laden wir die Familien zu einem Erstgespräch ein, um Informationen über das Kind, die Familie und das familiäre Umfeld zu erhalten. Beim Erstgespräch wird auch die Eingewöhnung besprochen.
Ein Formular zur Anmeldung gibt es auch auf unserer Homepage zum Herunterladen.
Eingewöhnung
Die Eingewöhnung ist angelehnt an das Berliner Modell. Das Kind kommt mit einer Bezugsperson für zwei Stunden in die Einrichtung. Eine feste Betreuungsperson kümmert sich um das Kind und ist auch Ansprechpartner für die Eltern. Täglich wird die weitere Vorgehensweise mit den Eltern bei der Verabschiedung besprochen. Wenn sich das Kind von der Bezugsperson löst und erste Kontakte zur Betreuungsperson zulässt, kann der erste Trennungsversuch für kurze Zeit unternommen werden. Wichtig eine klare Verabschiedung durch die Bezugsperson (Elternteil), der in der Einrichtung bleibt. Der Zeitpunkt und die Dauer der ersten Trennungsversuche richten sich grundsätzlich nach dem Verhalten und Reaktionen des Kindes, weil jedes Kind individuell die neue Situation und Trennung erlebt. Wenn das Kind sich wohl fühlt und die zwei Stunden stabil ohne die Bezugsperson in der Einrichtung verbringen kann, wird die Zeit verlängert. Somit wird das Kind nicht überfordert und kann den Tag mit positiven Erlebnissen erleben.